Bisher waren es nur Gerüchte, doch langsam aber sicher scheint sich abzuzeichnen, dass der Computer- und Mobiltelefonkonzern Apple zumindest Teile seiner Produktion in die USA zurückverlagern wird.

Darauf weisen sich mehrende Berichte in verschiedenen Medien des asiatischen Kontinents hin, laut denen Apple seine Zulieferer und Komponentenbauer wie Foxconn bereist darum ersucht haben soll, eine Produktionsverlagerung in die USA ins Kalkül zu ziehen.

Insbesondere die Herstellung von Smartphones wäre von diesem Schritt betroffen. Es ist unter anderem die Zeitung Nikkei Asian Review, die in den vergangenen Tagen darüber berichtet hatte.

Apple sei danach bereits im Juni dieses Jahres sowohl an die Komponentenhersteller Foxconn als auch Pegatron heran getreten, um Pläne für eine zukünftige Herstellung von Smartphones in den Vereinigten Staaten auszuarbeiten.

Während sich Foxconn diesem Anliegen gebeugt habe, seien solche Pläne seitens Pegatron bislang abgelehnt worden. Die ablehnende Haltung Pegatrons beruhe laut Quellen vor allem auf Kostenbedenken, wie es heißt.

Die in Taiwan ansässigen Komponentenhersteller Foxconn und Pegatron fertigen ihre iPhone-Komponenten hauptsächlich in China. Laut eines zitierten Insiders wäre mit Rückverlagerung der Produktion in die Vereinigten mehr als eine Kostenverdopplung verbunden.

Unter den Zulieferern des in Cupertino, Kalifornien ansässigen Apple-Konzerns geht schon seit Sommer dieses Jahres die Sorge um, dass der neu ins Amt gewählte US-Präsident Donald Trump Apple dazu zwingen wird, einen gewisse Anzahl der Bauteile in der Zukunft in den Vereinigten Staaten fertigen zu lassen.

Nach wie vor drängt der designierte US-Präsident Donald Trump heimische Konzerne dazu, eigene Produkte wieder verstärkt in der Heimat herstellen zu lassen. In einer zu Jahresbeginn gehaltenen Redemachte Trump deutlich, Apple & Co. dazu zu veranlassen, „Computer und Mobilgeräte verdammt noch eins wieder in der Heimat fertigen zu lassen“.

Gleichzeitig kursieren Bedenken unter asiatischen Bauteile- und Komponentenherstellern, dass die neue Trump-Administration die Importzölle auf einen Satz von bis zu 45% anheben könnte. Das gilt vor allem für chinesische und japanische Exportprodukte, von denen Trump der Ansicht ist, dass deren Herstellerländer die Vereinigten Staaten übervorteilen.  

Das Emporkommen eines neuen Protektionismus´ in den Vereinigten Staaten könnte den gesamten Welthandel komplett auf den Kopf stellen. Wo Apple politisch steht, hatte die Konzernführung deutlich klar gemacht. Republikanischen Parteivertretern wurde mitgeteilt, dass der Konzern das GOP nicht finanziell unterstützen werde.

Diese Haltung könnte neben unwillkommenen Äußerungen Trumps gegenüber Schwarzen und Hispanics auch auf einem Aufruf Trumpszum Boykott von Apple-Produkten beruhen, nachdem sich der Technologiekonzern den Forderungen des FBI nach einer Entschlüsselung des iPhones des San-Bernardino-Schützen Syed Farook widersetzt hatte.

Wie vorgestern berichtet, haben sowohl Kanada als auch Mexiko der neu ins Amt kommenden US-Administration bereits angeboten, das einst in der Ära von Bill Clinton abgeschlossene NAFTA-Freihandelsabkommen wieder aufzuknüpfen und neu zu verhandeln. Trump hatte darüber hinaus vor allem China mit teils massiven Zollanhebungen gedroht.

Handelskriege werden seit Jahren geführt. Ihnen ging der Startschuss zu Währungskriegen voraus. Der sich erwartungsgemäß abzeichnende Protektionismus wird der Weltwirtschaft den Sargnagel verpassen. Vorbei wird es dann sein, wenn Papierwährungen in eine Krise schlittern, wie sie sich momentan noch kaum jemand vorzustellen vermag.

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